Inhalt | Der Dieb von Paris ruft den Dieb von Brügge zu Hilfe, um mit ihm gemeinsam den Goldschatz des Königs aus einem gesicherten Turm zu stehlen. Ihren Pakt besiegeln sie durch ein Übungsstück: Während der Pariser Dieb einer Elster unbemerkt die Eier aus dem Nest raubt, beweist der Kollege aus Brügge seine Meisterschaft, indem er dem Pariser Dieb unbemerkt die Hosen vom Leib stiehlt. Durch ein Mauerloch brechen sie in den Turm ein, der Diebstahl wird jedoch bemerkt. Bei ihrem zweiten Beutezug in der Folgenacht hat der Berater des Königs, ein erfahrener alter Ritter, eine Wanne siedendes Pech unter dem Einstiegsloch aufstellen lassen. Der Pariser Dieb fällt hinein und bittet sterbend den Freund, seinem toten Körper den Kopf abzuschlagen und sich um seine Familie zu kümmern, was der Brügger Dieb tut. Der Ritter lässt den kopflosen Leichnam durch die Stadt schleifen, um die Angehörigen des Diebes zu erkennen, wenn sie darüber wehklagen. Der Dieb von Brügge verhindert dies mit einer List, woraufhin der Ritter den Enthaupteten an einem Galgen aufknüpfen und bewachen lässt. Entschlossen ihn zu befreien, überlistet der Dieb sämtliche Wächter und kann mit dem Toten entkommen. Der König tobt und ist so entschieden, den Dieb in die Falle zu locken, dass der Ritter und er beschließen, diesem Zweck die Jungfräulichkeit der Prinzessin zu opfern. Da sie den Dieb von Brügge für einen Frauenheld halten, lassen sie folgende Nachricht verbreiten: wer eine Nacht im Schlosssaal in einem von 60 aufgestellten Betten verbringen wolle, dürfe sich nach Belieben mit der Königstochter vergnügen. Die Chance nimmt der Dieb wahr. Nachdem er als erster seinen Weg ins Bett der Prinzessin gefunden hat, kennzeichnet sie ihn mit einem Kreuz von roter Farbe auf seiner Stirn. Aber der Dieb weiß sich zu helfen, er verabreicht der Prinzessin und allen anderen Männern im Raum einen Schlaftrank, enwendet ihr die Farbbüchse und versieht jeden der Männer mit einem roten Kreuz. Als der König am nächsten morgen von seinem Berater aufgeklärt wird, nicht jeder der Männer habe bei seiner Tochter gelegen, sondern der Dieb sei für die anderen Kreuze verantwortlich, kapituliert er vor der Klugheit des Einbrechers und gibt ihm schließlich seine Tochter zur Frau.
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